aspern klimafit 2.0




aspern klimafit 2.0 – der neue Gebäudestandard der Seestadt

Klimaschutz und klimasensibler Städtebau sind in der Seestadt seit jeher zentrale Ziele. Erstmalig kommt der im Auftrag der Wien 3420 entwickelte Standard aspern klimafit im Quartier Seeterrassen zum Einsatz. Dieser wurde von einem multidisziplinären Expert*innen-Team unter Führung von FH Technikum Wien, dem Institute of Building Research & Innovation ZT Gmbh sowie Urban Innovation Vienna realisiert und 2024 auf der Basis von Detailuntersuchungen und bisherigen Erfahrungen adaptiert.

Das Ziel des Standards sind Gebäude, die den Anforderungen eines treibhausgasneutralen Lebens im Jahr 2040 entsprechen und insofern die Erreichung von 1,5 bis maximal 2 Grad Erderwärmung unterstützen. Die Anforderungen sind in bereits existierende Qualitätskriterien der Seestadt eingebettet.

Zusätzlich werden aufgrund der bereits jetzt offensichtlichen und künftig fortschreitenden klimatischen Veränderungen sämtliche Gebäude planerisch insbesondere dem gehäuften Auftreten von sommerlichen Hitzeperioden angepasst.

Die in aspern klimafit formulierten Qualitätskriterien reichen vom effizienten Energieeinsatz über Energieflexibilität bis hin zur erneuerbaren Energieversorgung. Der thermische Komfort der Gebäude findet ebenfalls Berücksichtigung wie auch eine CO2-reduzierte Gebäudeerrichtung samt einer CO2-reduzierten Mobilität sowie Kreislauffähigkeit.

Was ist neu in aspern klimafit 2.0?


Der adaptierte Gebäudestandard aspern klimafit 2.0 hält grundsätzlich an der Strategie von aspern klimafit 1.0 fest. Auf der Basis von Detailuntersuchungen und bisherigen Erfahrungen wurden die bislang sechs Qualitätskriterien adaptiert. Als grundlegendste Anpassung wurden in der Überarbeitung quantitative Vorgaben für das Qualitätskriterium 5, die „CO2-reduzierte Gebäudeerrichtung“, – also die maximal verbauten Emissionen – definiert.  

Als neues, siebentes Qualitätskriterium wurde zudem die „Zirkularität“ ergänzt, da kreislauffähige Gebäude sowohl den Ressourcen- als auch den Emissionsverbrauch minimieren.
aspern klimafit - Handskizze E-Ladestadtion
© Claudia Kozak

aspern klimafit vereint folgende Kernaspekte

  • Niedrigstmöglicher Energieverbrauch durch hocheffiziente Gebäudehüllen und Klimatisierungstechnologien mittels Fernwärme, Bauteilaktivierung und Niedertemperaturheizsystemen
  • Maximale Nutzung erneuerbarer Energieträger vor Ort aus Solarenergie und Umgebungswärme mit hohem Eigenversorgungsgrad und Nutzbarmachung von Stromüberschüssen zur Versorgung moderner E-Mobilität
  • Gezielte Vermeidung sommerlicher Überwärmung durch optimierte Fassadengestaltung, außenliegenden Sonnenschutz und Nutzung der Bauteilaktivierung zur Kühlung
  • CO2-reduzierte Gebäudeerrichtung – Verringerung des Bedarfs an „grauer Energie“ durch kreislaufwirtschaftliche Konzepte
Statistik zum CO2- Fußabdruck mit und ohne Beeinflussung von aspern klimafit
© FH Technikum Wien, Institute of Building Research & Innovation ZT Gmbh, Urban Innovation Vienna

aspern klimafit beeinflusst CO2-Fußabdruck


Mit einem Mix an Maßnahmen im Bereich Bauen, Wohnen und privater Nutzung sowie Mobilität lässt sich der CO2-Fußabdruck wesentlich reduzieren. Mit den geplanten Kriterien von aspern klimafit ergibt sich insgesamt eine Einsparung von 4,6 Tonnen pro Person/Jahr.
Qualitätskriterium 1 – Effizienter Energieeinsatz
Qualitätskriterium 2 – Erneuerbare Energieversorgung
Qualitätskriterium 3 – Energieflexibilität und Netzdienlichkeit, Smart Readiness
Qualitätskriterium 4 – Klimawandel resilienter thermischer Komfort
Qualitätskriterium 5 – CO₂-reduzierte Gebäudeerrichtung
Qualitätskriterium 6 – CO₂-reduzierte Mobilität
Qualitätskriterium 7 – Zirkularität